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Veröffentlicht am 02. Sep 2022
#marketing #socialmedia #socialmedianews

BeReal – der Hype um die neue Social Media App

Kennst Du schon BeReal? Nein? Mehr über das soziale Netzwerk aus Frankreich, das inzwischen 10 Millionen aktive User*innen täglich hat, erfährst Du in einem ersten Artikel über BeReal auf unserem Blog.

Die neue App BeReal aus Frankreich will Instagram vom Social Media Thron stoßen. Mit mehr Authentizität und weniger gestellten Bildern soll das wahre und unverfälschte Leben der Nutzer*innen im Vordergrund stehen. Was es mit der App und ihrem Hype auf sich hat, liest Du hier. 

BeReal wird als neuer Social Media Trend gehandelt und erscheint für viele als „Anti-Instagram“. Die französische App hat ihren Namen nicht von ungefähr – sie verspricht authentische und natürliche Realness ihrer Inhalte. Vermehrt wurden in den letzten Jahren die Forderungen nach mehr Natürlichkeit und weniger Filtern auf den Social-Media-Kanälen wie Instagram lauter. Der Franzose Alexis Barreyat hat sich daran gemacht, eine App zu programmieren, die genau diese Idee umsetzt. Vor zwei Jahren brachte er BeReal auf den Markt und setzte ein Zeichen gegen die makellose Selbstdarstellung auf sozialen Netzwerken wie Instagram oder TikTok. 

Wie funktioniert BeReal? 

Statt aufwendige Fotos vorzubereiten, bleiben den Nutzer*innen jeden Tag nur zwei Minuten Zeit, um eine Momentaufnahme mit ihren Freund*innen zu teilen. Wann das der Fall ist, legt die App willkürlich fest. Dann müssen alle User*innen aus dem Freundeskreis zur selben Zeit etwas posten. Dabei ist es egal, ob von der Arbeit, beim Essen oder beim Müll rausbringen. Man macht zunächst ein Bild von dem, was man sieht und dann ein Selfie, das im oberen linken Eck angezeigt wird. Außerdem kann der aktuelle Standort hinzugefügt werden und so mit Freund*innen geteilt werden.

Die Posts sind in der Regel nicht öffentlich zugänglich, sondern werden nur innerhalb des Freundeskreises ausgespielt. Dadurch sparen sich die Nutzer*innen das ewige Scrollen durch endlos viele Beiträge. Ähnlich ist jedoch die „Gefällt mir“- Funktion der App mit der man auf die Posts der anderen mit einem RealMoji – einem Emoji mit einem Selfie, das eine Emoji-Reaktion nachahmt, reagieren kann. 

Wer nicht innerhalb der vorgegebenen zwei Minuten schafft, einen Post zu machen, der kann das auch verspätet nachholen. Das wird von der App jedoch mit dem Label „late“ gekennzeichnet, das wird gerade von Kritiker*innen immer wieder beanstandet. 

Datenschutz und Privatsphäre

Problematisch können unter anderem auch Datenschutz und Privatsphäre der App werden. BeReal ist für Nutzer*innen ab 12 Jahren freigegeben, bietet allerdings einige Features, die vor allem für Minderjährige problembehaftet sind. So ist es beispielsweise möglich, bei den Aufnahmen den exakten Standort zu teilen und die Postings können auch öffentlich geteilt werden, sodass nicht nur Freunde die Postings sowie den jeweiligen Standort sehen. 

Zudem können sich vor allem jüngere User*innen durch den vorgegebenen Zeitpunkt der App unter Druck gesetzt fühlen, etwas zu posten und dadurch Fotos in Situationen aufzunehmen, die sehr privat sind. 

BeReal Hype 

Die App kommt bei den rund 10 Millionen Nutzer*innen am Tag gut an. Der Wunsch nach mehr Transparenz und mehr unverfälschtem Content wurde von Barreyat erhört und bringt der App vor allem in den letzten Wochen und Monaten großen Zuwachs. BeReal Fans befürworten vor allem, dass es keine Filter und andere Bearbeitungsmöglichkeiten innerhalb der App möglich sind. Zudem können auch keine Videos gepostet werden, was vor allem in unserer stark nach Bewegtbild orientierten Social Media Welt untypisch ist. 

Gerade das scheint jedoch den Erfolg der App auszumachen. Ihr Retrofaktor bringt den Spaß zurück, der jüngst auf Plattformen wie Instagram und TikTok durch die ständige Selbstinszenierung vermisst wurde. Vor allem durch die Annäherung von Instagram an die Plattform TikTok werden vor allem Videos von Accounts angezeigt, denen man nicht folgt. Was zwar einerseits zu einem bunten und abwechslungsreichen Themenmix führt, aber die Nutzer*innen stört das zunehmend. BeReal kommt da gerade richtig und gibt ganz unverfälscht die Möglichkeit, sich ohne Werbung und anderem Schnick Schnack zu vernetzen und auszutauschen. 

Vielleicht ist der Hype um BeReal schnell wieder vorbei. Eins ist jedoch klar: zumindest der Konkurrent Instagram findet die Idee so attraktiv, dass er bereits an einem BeReal Klon arbeitet. 

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